Es war eine dieser Situationen. Vielleicht hast du das auch schon mal erlebt..
Man hat sich Jahre lang nicht gesehen und auf einmal steht er vor dir. Dein Ex. Und peng – da ist auch sie wieder. Die Verbindung, dieses bekannte Gefühl, als hätte sich kaum etwas geändert. Bilder aus gemeinsamen Erlebnissen vergangener Zeiten kommen hoch, die Freuden und natürlich auch die Tränen..
Vielleicht hast du dir in einem solchen Moment auch die berühmte Frage gestellt: „Was wäre wenn..“ Was wäre, wenn ihr zusammen geblieben wärt? Wie würde dein Leben heute aussehen? Und was war eigentlich noch mal der Trennungsgrund..?
Ich fand mich vor Kurzem in so einer Situation wieder. Emotional aufgewühlt fuhr ich nach Hause. Warum fühlte ich mich auf einmal so angeknipst? Warum denke ich über „was wäre wenn..?“ nach? Ich befinde mich doch in einer liebevollen und glücklichen Beziehung.
Woher kam plötzlich diese Irrationalität? Meine Neugier war erweckt. Ich beschäftigte mich mit unterschiedlichen
Bindungsmustern, Beziehungstypen und deren Ursprung und kam zu interessanten Erkenntnissen.
Ich fasse mal kurz zusammen;
wie du dir vermutlich schon denken kannst, führt der Ursprung unserer Bindungsmuster zurück in die Kindheit. Dem liegt dabei vor allem die Verbindung zwischen der Mutter (oder anderen frühen Bezugspersonen) und Kind zugrunde. Diese emotionale (Ver-) Bindung stellt insgesamt eine wichtige Voraussetzung für Schutz und Sicherheit des Kindes dar. Laut Studien spiegeln die Bindungserfahrungen die wir in unserer Kindheit gemacht haben, unsere Beziehungen im Erwachsenenalter wieder. Unser Bindungsstil im Erwachsenenalter hängt davon ab, wie wir als Baby von unseren Bezugspersonen behandelt und umsorgt wurden.
Dann stoß ich auf Bindungstypen-Tests im www. Nach den Erkenntnissen der Psychologin Rachel Heller und der Psychiater Amir Levine gibt es drei Bindungstypen: sicher, ängstlich und vermeidend. Fast jeder Mensch lässt sich nach den Erkenntnissen der Beziehungsforschung kurz in einem von drei Bindungstypen zuordnen. Hierbei ist wichtig zu wissen, dass wir uns immer unbewusst Partner suchen, die uns in unseren tiefsten Überzeugungen unterstützen.
– Der ängstliche Bindungstyp braucht sehr viel Nähe und sorgt sich, ob sein Partner ihn genügend liebt. Wenn er sich zurückgewiesen fühlt, neigt er zum Protestverhalten. Menschen, die eine ängstliche Bindung entwickelt haben, haben möglicherweise Schwierigkeiten, sich in Beziehungen sicher zu fühlen.
– Der distanzierte Bindungstyp setzt Nähe und Intimität häufig mit dem Verlust von Unabhängigkeit gleich und sucht emotionale und körperliche Distanz. Emotionale Themen werden eher vermieden, die Unabhängigkeit wird betont. Charakteristisch ist das Senden von zweideutigen Signalen.
– Der sichere Bindungstyp fühlt sich mit Nähe wohl und ist in der Lage, auf wechselseitiger Abhängigkeit beruhende, langfristige Partnerschaften zu führen. Sie können Nähe und Distanz angemessen regulieren.
Ich machte einen Test und der Vorhang fiel: Ich bin ein distanzierter Bindungstyp. Schnell wurde auch klar, welcher Bindungstyp mein Ex ist. Nämlich ein ängstlicher Bindungstyp.
Laut des Tests „neigen distanzierte Bindungstypen dazu, Menschen des ängstlichen Bindungstyp anzuziehen. Denn in diesem haben gleichzeitig einen Partner gefunden, der die Distanzspielchen des distanzierten Bindungstyp aus Angst vor dem Verlassenwerden mitmacht.” Umgekehrt gab es ganz ähnliche Symbiosen. Na super! Die erlebten Dramen waren damals also vorprogrammiert. Nun fiel es mir auch wieder wie Schuppen von den Augen warum meine damalige Beziehung zu Ende ging.
Natürlich kann die Kombination aus ängstlichen- und distanzierten Bindungstypen wundervoll von Bestand und vor allem auch emotional heilsam sein. Wertschätzende Kommunikation und Reflexion des eigenen Bindungsstils sind (wie immer) der Schlüssel. Also kein Grund, eine Beziehung dieses Bindungsstils gleich in den Sand zu setzen.
Mein jetziger und mittlerweile langjähriger Partner ist ein sicherer Bindungstyp. “Er ist verlässlich, beständig und aufrichtig. Große Dramen oder Manipulation gibt es selten. Ein sicherer Bindungstyp fördert bei vermeidenden oder ängstlichen Typen die Selbstsicherheit.” Ein stimmendes Träumchen 🙂 denn heute bin ich in meiner Beziehung glücklich.
Am Ende des Tages liegt es in unserer eigenen Verantwortung, wie wir mit unseren Verbindungen zu anderen Menschen umgehen – inklusive der dazugehörigen Konsequenzen.
Jaaa, Beziehungs- bzw. die die Bindungsthemen sind aufwühlend und anstrengend und manchmal auch sehr schmerzhaft. Das stimmt. Aber; „Nach dem Regen scheint die Sonne“ – IMMER!
Du möchtest dir auch näher kommen, bist dir aber noch unsicher? Dann lass uns das doch zusammen machen. Wie genau das aussehen kann, besprechen wir in unseren Treffen. Hier der
Link. Ich freu mich auf dich.
Grüßchen,
Deine Stefanie