Hier übernehme ich klar die Grundannahme von Dr. Franz Ruppert: Wenn sich die Psyche eines Menschen gesund entfalten kann, dann gelingt ihm ein gutes Leben. Wird eine menschliche Psyche hingegen schön früh beschädigt, sieht es nicht gut aus – weder für den Einzelnen wie für ganze Gesellschaften.
Die menschliche Psyche ist ein Informationsverarbeitungsprinzip. D.h. ein lebendiger Organismus nimmt Informationen von außen auf, verarbeitet sie innerlich weiter, speichert davon ab, was für ihn wichtig ist, und setzt die für seine Bedürfnisse aufbereiteten Informationen in Bewegungen und Handlungen um. Eine gesunde Psyche bezieht sich auf den mentalen und emotionalen Zustand einer Person, einschließlich ihrer Gedanken, Emotionen, Empfindungen und Verhaltensweisen. Eine gesunde Psyche bedeutet, dass eine Person in der Lage ist, mit den Herausforderungen des Lebens effektiv umzugehen, eine angemessene emotionale Regulation aufweist und in der Lage ist, Stress und Belastungen zu bewältigen. Eine gesunde Psyche kann gelegentliche emotionale Höhen und Tiefen beinhalten, aber insgesamt fühlt sich die Person in der Lage, ein erfülltes Leben zu führen und Beziehungen zu anderen aufzubauen. Sie ist in sich glücklich und wünscht anderen dieses Glück.
Eine gesunde Psyche kann unterscheiden zwischen:
- Ich, Du und Wir,
- Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft,
- Wahrnehmungen und Projektionen,
- Innen und Außen,
- liebevollem Sein und unerfüllbaren Sehnsüchten,
- sinnlicher Lust und sexuelle Gier,
- Realitäten und Illusionen,
- Machbarem und Unerreichbarem,
- Leben, Überleben und Tod.
Eine traumatisierte Psyche wehrt sich gegen Selbsterkenntnis, indem sie sich auf das Außen fixiert, sich im Reden, im Aktionismus und im Kämpfen verliert. Sie betäubt sich selbst und fördert täglich ihr eigenes Unglück. Wer sich selbst nicht versteht, versteht auch die Welt nicht. Eine gespaltene Psyche ist nur noch schwer zu handhaben. Sie gleicht einem Auto, bei dem die Lenkung, das Gas- und das Bremspedal nicht mehr richtig funktionieren.
Laut Franz Ruppert ist ein Psychotrauma genau genommen eine Realität, die unsere Psyche nicht ertragen kann. Psychotrauma wird überlebt, indem die Psyche das Unerträgliche abspaltet. Unsere Überlebensstrategien arbeiten fortlaufend daran, die nicht erträgliche Realität aus dem Bewusstsein fern zu halten. Das Ergebnis ist ein Verlust der gesunden Psyche und Teile der Identität.
Was heilt, das hilft. Schlussendlich gibt es nicht die eine richtige Bewältigungsstrategie. Das Portfolio ist bunt, so bunt wie wir es im innen und auch im außen sind. Jeder darf die für ihn oder sie passende Methode(n) finden, die helfen mehr Lebensqualität zu erlangen. Mein persönlicher Favorit ist das systemische Familienaufstellen. Warum? Weil hier mit der Seele gearbeitet wird. Dazu dann beim nächsten Mal mehr.
