Nutze deinen hauseigenen Offline Modus.
In meinen letzten Newslettern ging es darum, im richtigen Moment Entscheidungen zu treffen und um die gesundheitliche Notwendigkeit, ausreichend und erholsam zu schlafen. Wenn du noch einmal nachlesen möchtest, kannst du das hier gern machen.
Heute stelle ich dir Frage: Wann nimmst du dir Zeit für Ruhe bzw. Zeit für Stille – nur für dich?
Zeit für sich zu nehmen, um zur Ruhe zu kommen, ist eine bewusste Entscheidung. Oft verzichten wir jedoch darauf, weil wir viel zu „beschäftigt“ sind. Dabei zwingt uns keiner unsere Agenda fortlaufend die Dinge zu tun, die wir tun, oder? Wenn du sagst, du hast keine Zeit für dich, dann heißt es in anderen Worten, dass dir andere Dinge wichtiger sind und die Zeit für Ruhe schlichtweg keine Priorität für dich hat. Dabei ist genau diese Zeit so unglaublich wertvoll.
Hier stellt sich die Frage, warum das so ist. Warum sind andere Dinge wichtiger als wir selbst? Warum fühlen wir uns so schnell nutzlos oder gar faul, wenn wir nichts tun? Die Antwort auf diese Frage ist weitläufig durch die Konsumindustrie geprägt, denn große Konzerne verdienen kein Geld, wenn wir nicht beschäftigt sind. Die Konsumindustrie hat jahrzehntelang hart dafür gearbeitet, den ständigen Drang zur Beschäftigung in der westlichen Kultur zu verankern. Oder zückst du nicht auch dein Handy, wenn du gerade mal ein paar Minuten Zeit hast? Wir haben schlichtweg verlernt, unsere Gedanken einfach mal schweifen zu lassen, längere Zeit nichts zu tun, vor uns hinzustarren oder zu fantasieren. Dabei gibt es viele gute Gründe, den „Pause-Button“ immer wieder bewusst zu drücken.
Jetzt kommt eine wichtige Info: Wir haben einen hauseigenen biologischen „Offline-Modus“!
BÄM! Wissenschaftler haben herausgefunden, dass es eine Gruppe von Gehirnregionen gibt, die beim Nichtstun aktiv werden. Das Default Mode Network (kurz DMN, deutsch: Ruhestandardnetz) ist ein eigenständiges System, indem sich die Bereiche miteinander austauschen, um Aufgaben zu erledigen, und zwar gerade dann, wenn das Gehirn scheinbar ausruht.
Nennen wir die Hirnregionen „Offline-Modus“. Wenn du also deine Aufmerksamkeit von deiner aktuellen Tätigkeit löst und scheinbar nichts tust, erwacht dein Offline-Modus. Der Job dieser Hirnregionen aus dem Offline-Modus ist es, dir deine Gefühlswelt zu entschlüsseln. Du kannst so wunderbar neue Ideen oder Erkenntnisse über dich selbst gewinnen und viel einfacher reflektieren. In deiner scheinbaren Beschäftigungslosigkeit kannst du viel besser auf deine Erinnerungen, Emotionen und Ideen zurückgreifen und dein Gehirn kann Informationen besser verknüpfen.
Das Paradox: Ideen und Erkenntnisse kommen oft genau dann, wenn du keine aktiven Bemühungen dafür betreibst.
„Stille stellt keine Fragen, aber sie kann uns eine Antwort auf alles geben.“ Ernst Ferstl
Nimm dir regelmäßig und bewusst Zeit, dich aus deinem Alltags-Marathon zu verabschieden. Abends ist dafür besonders geeignet, da hier die Hemmschwelle am niedrigsten ist. 20 Minuten reichen meist schon aus. Ich möchte dich gern noch einmal ermutigen die Macht der Gewohnheit zu nutzen. Baue dir Dates mit dir und der Stille in die abendliche Routine ein. So kommen deine Gedanken zur Ruhe UND du kannst besser einschlafen.
Falls dir einschlafen schwerfällt – hier findest du 12 Tipps, die dir garantiert helfen werden, in einen erholsamen und gesunden Schlaf zu fallen.
Deine Stefanie